Lass uns eine kleine Reise machen.
Es geht in meine Welt – oder viel mehr in die Welt, die ich mir für uns alle wünsche. Wir schreiben das Jahr 2026. Die UN-Behindertenrechtskonvention wurde vor mittlerweile 20 Jahren verabschiedet und wirkt wie ein Relikt aus anderer Zeit. Denn alle Punkte, die damals zäh verhandelt und anfangs nur schleppend umgesetzt wurden, sind in Deutschland mittlerweile umgesetzt. Jeder einzelne von ihnen wurde umgesetzt.
Und was bedeutet das genau?
Bauliche Barrierefreiheit ist die Regel.
Keine Sonderlösung, für die Betroffene mit viel Aufwand kämpfen müssen.
Nichts, was aus Kostengründen weggespart werden kann.
Es besteht eine umfassende Verpflichtung für bauliche Barrierefreiheit. Egal ob öffentliche Hand, gewerblich oder privat: alles ist barrierefrei und damit für alle zugänglich. Jedes neu errichtete Gebäude wird grundsätzlich barrierefrei errichtet und für alle bestehenden gab es umfangreiche Finanzmittel die auf wundersame Weise erreicht haben, was lange unerreichbar schien: ein barrierefrei gebautes Deutschland!
Jede Bushaltestelle und jeder Bahnhof ist von allen Menschen selbständig erreichbar. Restaurants und Cafés können nach freier Entscheidung ausgewählt werden. Niemand muss über Treppenstufen, fehlende Toiletten oder ungeeignetes Mobiliar nachdenken.
Bordsteine, die mit Rollstuhl oder Kinderwagen kaum bezwungen werden konnten, gehören der Vergangenheit an. E-Roller gibt es kaum noch – und wenn,dann parken sie auf der Straße in speziell eingerichteten Zonen. Fahrzeuge, die Kreuzungsbereiche oder abgesenkte Bordsteine blockieren, werden innerhalb von 15 Minuten abgeschleppt.
Aber noch viel mehr als das. Bauen ohne Barrierefreiheit wird endlich als das gesehen, was es ist: ein Verstoß gegen das Menschenrecht auf Inklusion. Es gibt nur noch wenige Architekt_innen und Planende, die sich dagegen wehren.
Warum?
„Weil man das früher nicht so gemacht hat!“ Meine Welt in 2026 ist eben immer noch Deutschland, was will man machen 🤷♀️
Barrierefreiheit ist eine Utopie.
Aber jetzt seien wir mal ehrlich: Deutschland ist unglaublich weit davon entfernt, komplett barrierefrei zu sein. Eine vollständige Barrierefreiheit ist, davon bin ich leider überzeugt, ohnehin nicht zu erreichen.
Jede Barriere schafft viel zu oft eine neue Barriere für andere Menschen. Irgendeine Barriere wird es immer noch geben. Das heißt aber auch, dass es immer noch besser geht. Dass immer noch #EineBarriereWeniger möglich ist.
Eine, nach der es sich zu streben lohnt.
Es ist daher nicht nur meine Aufgabe, sondern die Aufgabe von uns allen: lasst uns nach der barrierefreien Welt streben. Im Bauen, im Digitalen, im Zwischenmenschlichen!
Vielleicht schaffen wir es nicht bis 2026. Und selbst wenn wir es nie schaffen sollten, eine Barrierefreiheit zu erreichen: jede abgebaute Barriere macht die Welt zu einem besseren Ort. Deine Welt und meine.
Hast Du eine Idee, wie wir das gemeinsam schaffen? Erzähl es mir auf Twitter unter meinem Beitrag:
Diese Beitrag entstand innerhalb einer Stunde bei der #Blognacht von Anna Koschinski. Eventuelle Fehler zeigen die hunderprozentige Authentizität und gehören dazu. Bitte liegen lassen 😉
1 Gedanke zu „Warum du meine (barrierefreie) Welt unbedingt kennenlernen musst“